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Monument for a Forgotten Future

Olaf Nicolai
Douglas Gordon & Mogwai

Auf der Emscher-Insel in der Nähe der Schleusen in Gelsenkirchen findet sich etwas abseits vom Radweg an der Emscher unvermittelt eine Felsformation. Beim Näherkommen wird leise Musik hörbar, die aus dem Inneren des Bergs zu kommen scheint. Merkwürdig wirkt dieser Berg in seinem Sandbett, als wäre er wie ein Findling hierhin verpflanzt worden. Und tatsächlich handelt es sich um eine künstlerische Arbeit, die Olaf Nicolai und Douglas Gordon zur Emscherkunst 2010 realisierten.
Olaf Nicolai hat eine Felsformation aus dem Joshua Tree Nationalpark nahe Los Angeles originalgetreu nachgebaut und auf den höchsten Punkt der »Wilden Insel« zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal platziert. Der künstliche Berg sitzt seinerseits auf einer künstlichen Aufschüttung, nämlich auf der Halde, die durch den Bodenaushub beim Bau der Schleusenanlage und des Rhein-Herne-Kanals entstand. Ansonsten ist hier die Natur sich selbst überlassen worden. Im Hintergrund öffnet sich die weitläufige Industriekulisse der Ruhr Oel Raffinerien. Die »unnatürliche Naturerscheinung«, wie Nicolai die
Arbeit bezeichnet, besteht aus einem Stahlgerüst, das mit Spritzbeton verkleidet wurde und einer natürlichen Felsformation auf den ersten Blick täuschend ähnlich sieht. Doch der Fels ist hohl und beherbergt im Innern eine Musikanlage, die in den Sommermonaten eine Komposition der schottischen Band Mogwai in Dauerschleife spielt. Im Auftrag von Douglas Gordon hat Mogwai die Music for a Forgotton Future (The Singing Mountain) komponiert. 

Monument for a Forgotten Future kann als Symbol für die weitreichende Umgestaltung der Landschaft im Emschertal dienen und verdeutlicht, dass auch scheinbar wilde Natur menschengemacht sein kann und damit dessen Interessen unterworfen wird. Gleichzeitig wird mit der Referenz an einen der berühmtesten Nationalparks der USA ein romantisches Bild von unberührter Landschaft evoziert: Die Wüstenlandschaft von Joshua Tree fasziniert nicht nur durch ihre einzigartige Vegetation und ihre charakteristischen Felsformationen die Tourist:innen, sondern ist zugleich Inbegriff der amerikanischen »Frontier-Landschaft«, deren Romantik und Monumentalität für den Aufbruch in eine Neue Welt stehen.

Schön von oben: Die Kunstwerke des Emscherkunstwegs lassen sich auch aus der Luft bestaunen.

Credits: Filmkonzept, Kamera, Drohne & Postproduktion: Gionik Media GmbH, Dirk Gion Opterix, Johannes Kassenberg Musik & Sounddesign: Samuel Brözel Für das Werk von Olaf Nicolai © courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin / VG Bild-Kunst, Bonn 2023 Für das Werk von Douglas Gordon © Studio lost but found / VG Bild-Kunst, Bonn 2023

 

 

Adresse
Emscher-Weg, Höhe An den Schleusen 1—29
45881 Gelsenkirchen
ÖPNV

Das Werk ist am besten mit dem Fahrrad über die → Insel-Tour zu erreichen.


MATERIAL
armierter Spritzbetonaufbau, Soundanlage
ca. 10 x 9 x 17 m, Songlänge 23 min

Das »Monument for a Forgotten Future« befindet sich auf der »Wilden Insel«, wo die Vegetation mehr oder weniger sich selbst überlassen wird. 

EMSCHERGRAM.
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»Heutige Landschaftsplanungen betrachten die Landschaft als einen Ort, der durch seine Qualitäten einen zu akkumulierenden Wert, wie Attraktivität, Freizeitaktivitäten etc., darstellt. Durch die Setzung eines Objektes als Zitat werden derartige Prozesse sowohl thematisiert als auch ihr Potential hinterfragt.«

Olaf Nicolai

Olaf Nicolai

Olaf Nicolai (*1962 in Halle/Saale, DE) studierte in Leipzig Germanistik, bevor er nach der politischen Wende und seiner Promotion 1992 als Künstler zu arbeiten beginnt. Sein künstlerischer Ansatz ist konzeptuell, er nutzt unterschiedliche Medien und kooperiert bei vielen Projekten mit anderen Künstler:innen. Sein Beitrag zur Emscherkunst-Ausstellung 2010 entstand in Zusammenarbeit mit Douglas Gordon.

Douglas Gordon (*1966 in Glasgow, GB) studierte an der Glasgow School of Art und der Slade School of Art in London. 1996 gewann er den renommierten Turner Prize. Er arbeitet interdisziplinär und medienübergreifend, oft mit Film und Ton. Bekannt wurde er mit der Installation »24 Hour Psycho«, bei dem er den Hitchcock-Klassiker auf Tageslänge ausdehnte. Das Spiel mit der Wahrnehmung – vor allem der Verlangsamung der Zeit – ist quasi zum Markenzeichen des schottischen Künstlers geworden.

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